Intern
Institut für klassische Philologie

DFG fördert einen neuen Drittmittelverbund mit Beteiligung der Griechischen Philologie

10.02.2023

Die DFG hat das interdisziplinäre Paketvorhaben „Lokalität und Gesellschaft: horizontale Bindungskräfte in der Antike“ im Volumen von gut 1,4 Millionen € bewilligt. Federführend sind Barbara Schmitz (Altes Testament), Rene Pfeilschifter (Alte Geschichte) und Jan R. Stenger (Griechische Philologie). Die gemeinsame Analyse leitet die These, daß für den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf der lokalen Ebene horizontale Bindungskräfte und die von ihnen getragenen selbstorganisierenden Gruppen – zum Beispiel Vereine oder religiöse Gemeinschaften – wesentlich waren. Ihre Mitglieder verfolgten geteilte sachliche Interessen, gestalteten miteinander die institutionelle Ordnung und wechselten sich in Rollen und Funktionen der Gruppe ab. Der Verbund verschiebt damit den Fokus der Forschung von vertikalen Patronageverhältnissen und autoritativer staatlicher Regulierung hin zu der Pluralität lokaler, selbstregelnder Gruppen. So soll das Bild der antiken Gesellschaften als ausgesprochen top-down orientierten, elitären Ordnungen revidiert werden.

Dieses Forschungsdesign liegt drei fachlich unterschiedlich profilierten Projekten zugrunde, die exemplarische historische Konkretisierungen verfolgen und mittels dieser ‚Probebohrungen‘ ein theoretisches Konzept zu Lokalität und Gesellschaft weiterentwickeln.

 

Die drei Projekte sind, gereiht nach Untersuchungszeit:

Altes Testament

Selbstorganisierung und horizontale Bindungskräfte: Lokale Autoritäten im antiken Judentum vom 6. Jahrhundert v. Chr. bis zum 1. Jahrhundert n. Chr.

Alte Geschichte

Horizontale Bindungskräfte, staatliche Regulierung und lokale Zivilgesellschaft:

die Stadt Rom und das westliche Kleinasien in der späten Republik

Griechische Philologie

Mönchtum und lokale Selbstorganisierung:

Monastische Briefe, horizontale Bindungskräfte und städtische Gesellschaft in der Spätantike

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